Am Ostrand von Bodenteich liegt auf einem kleinen Hügel die alte ehemalige Wasserburg. Ein schmaler kopfsteingepflasterter Weg führt zu ihr hinauf. Der Burghof ist von großen Gebäuden umstanden, deren meterdicke Wände die einstige Stärke und Mächtigkeit der Schutz- und Trutzburg ahnen lassen. An der Ostseite des Hofes steht noch die alte Burgruine. Der Turm soll über 100 Fuß (ca. 30m) hoch gewesen sein und hat einen weiten Blick in das Land gestattet. Nach dem großen Brande in Bodenteich von 1808 hat man diesen Turm zum großen Teil abgetragen, um Baumaterial zum Wiederaufbau der zerstörten Häuser zu gewinnen. Es ist uns nur noch eine Turmruine geblieben, auf der heute große Fliederbüsche wachsen und auf der bis vor einiger Zeit viele Jahrzehnte hindurch alljährlich ein Storchenpaar nistete. Vom Burghof führt eine breite Steintreppe hinab zur Aue, die an dieser Stelle noch schmal ist und deren klares Wasser über grünliche, mit Algen besetzte Steine plätschert. Ein kleiner Steg führt über den Bach in das Wäldchen “im Knick“, das parkähnlich für Fremdenverkehrsgäste und Einwohner hergerichtet ist. Als man wohl vor 1000 Jahren daran ging, einen Hügel aufzuschütten und diese Burg zu bauen, war es sicher nicht die Absicht, einen romantischen und idyllischen Ort zu schaffen, wie man heute wohl denken könnte, sondern ausschlaggebend waren allein Gesichtspunkte der Abwehr und des militärischen Schutzes gegen die aus dem Osten vordringenden Wenden.
Im Osten und Süden war die Burg von einem großen See umgeben, an dessen Stelle sich heute das 600 Morgen große Gebiet der Seewiesen befindet. Im Norden bildete die Aue die Begrenzung. Nur im Westen mußte man die Burg künstlich schützen und zog einen tiefen breiten Wassergraben, der die Aue mit dem See verband. Über diesen Graben führte auch die Zugbrücke. Die Burg zu Bodenteich war durch ihre natürliche Lage außerordentlich begünstigt und bildete für damalige Verhältnisse eine starke Festung. Im Laufe der Jahrhunderte wurden auch mehrere Belagerungen erfolgreich überstanden.
Schnaubende Rösser, stampfende Hufe und im forschen Antritt brechende Lanzen... Was vor einigen Jahrhunderten zum Alltag gehörte, können Sie auf der Burg Bodenteich jedes Jahr um den 1. Mai herum mit Leib und Seele erleben. Dies versprechen die Ritter der Kronen Europas, die zum Burgspektakel am Fuße der Burg Bodenteich ihre Lager aufschlagen und zum Ritterturnier rufen.
Aber auch außerhalb des Burgspektakels lädt die Burg Bodenteich mit seiner Umgebung dazu ein, selber aktiv zu werden.
Die Burg Bodenteich stellt das historische Veranstaltungszentrum des alten Marktfleckens Bad Bodenteich dar. Auf dem Burggelände und in der direkten Umgebung laden das eigentliche Burggebäude, das Brauhaus und Backhaus, aber auch der Vierhundert-Wasser-Barfußpfad und das mittelalterliche Castell ein, um unter fachkundiger Führung einen der zahlreichen Kreativkurse oder eines der beliebten Erlebnisprogramme mitzumachen und zu erleben.
Die Kurse und auch die Programme werden von der Kurverwaltung Bad Bodenteich in Kooperation mit AGIL - dem Büro für angewandte Archäologie angeboten. Lernen Sie alte Handwerkkünste kennen, werden Sie zum Jäger und Sammler - kurz gesagt, erleben Sie, wie unsere Vorfahren Dinge ihres Alltags erledigten und sich den Herausforderungen des Lebens und zum Überleben stellen mussten. Sämtliche Kreativkurse können auf Wunsch natürlich auch von Gruppen an individuell zu vereinbarenden Terminen durchgeführt werden.
Für weitere Informationen wenden Sie sich an die Mitarbeiter der Kurverwaltung Bad Bodenteich und schauen Sie auf der Homepage unter "Führungen" (Burg- und Erlebnisführungen) nach.