Pilgern per Pedale
Wussten Sie dass, die südliche Lüneburger Heide reich an historischen Stätten und Spuren der Vergangenheit ist?
Begeben Sie sich mit dem Fahrrad auf alte Pilgerrouten in die Lüneburger Heide. Entdecken Sie mittelalterliche Burganlagen, Klöster, Kirchen und erleben Sie die Südheide. Pilgern war im Mittelalter eine verbreitete Form, um Abbitte für vermeintliche Sünden zu leisten. Am Besten zeigte man seine persönliche Frömmigkeit und die Schätzung eines Heiligen, indem man eine Reise zu seinem Grab unternahm, eine Pilgerfahrt.
Im Mittelalter wurde viel und weit gepilgert, an die Heiligen Stätten nach Palästina, nach Rom oder zum Grab des Heiligen Jakobus nach Santiago de Compostela. Doch auch in der Heide selbst gab es, heute weitgehend vergessen, Pilgerstätten, die sich für eine Wallfahrt anboten. Natürlich war der Aufwand einer solchen Reise mit dem Abenteuer der Jerusalemwallfahrt nicht vergleichbar, aber für die "kleine Buße zwischendurch" waren die Märtyrergräber von Ebstorf oder die Bartholomäuskirche in Lüder genau das Richtige.
Der Ilmenauradweg
Erkunden Sie auf abgeschiedenen Wegen und verkehrsarmen Straßen das europäische FFH-Schutzgebiet Ilmenau. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten und viel Wissenswertes zu einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt warten auf Sie!
Der rund 120 km lange Ilmenauradweg ist ein Gemeinschaftsprojekt der Landkreise Uelzen, Lüneburg und Harburg. Die Ilmenau ist das bedeutendste Gewässer im großen Naturraum der Lüneburger Heide. Sie fließt durch alle drei Landkreise und ist in vielen Teilen noch sehr naturnah.
Mehr Infos dazu in der Kurverwaltung Bad Bodenteich oder online unter https://www.ilmenauradweg.de.
Der Hanse-Wendland-Radweg (161 km)
Der „Hanse Wendland Radweg“ führt Sie durch die beeindruckenden Landschaften der Altmark, des Wendlandes und der Lüneburger Heide. Auf meist abgeschiedenen Wegen durchqueren Sie dichte Wälder und grüne Auen. Schatten spendende Straßenbaumalleen breiten ihr Blätterdach schützend aus und leiten Sie durch malerische Dörfer. Störche, Wildgänse und andere Wald- und Wiesenbewohner lassen sich vom Fahrrad aus beobachten.
Die Fahrt zu den Naturschönheiten ist zugleich ein spannender Ausflug in die Vergangenheit. Rund 200 Städte gehörten zur Hanse, einem Schutz- und Handelsbündnis, das vom späten 12. bis Mitte des 17. Jahrhunderts wirkte. Es verband viele kleine Märkte zu einem gemeinsamen Wirtschaftsgebiet. Der daraus entstehende Bedarf an Handelsgütern prägte den ländlichen Raum, indem er die Spezialisierung auf bestimmte Rohstoffe und Waren förderte. So wurden der Flachsanbau und die Leinweberei ein wichtiger Erwerbszweig im Wendland und in der Altmark.
Karte und Infos erhalten Sie in der Kurverwaltung Bad Bodenteich oder online unter https://www.radregion-uelzen.de/hansewendlandradweg/.
Links und Rechts des "Heide-Suez"
Wollen Sie aktiv sein, mal wieder so richtig tief durchatmen und den Alltagsstress vergessen? Dann gehen Sie auf Entdeckungstour links und rechts des Elbe-Seiten-Kanales, von den Heidjern liebevoll "Heide-Suez" genannt, geradewegs durch die südliche Lüneburger Heide führt.
Die 1976 eröffnete Verbindung des Mittellandkanals und der Elbe dient vorwiegend dazu, um die schwankenden Wasserstände der Elbe auszugleichen und den Schiffsverkehr nach Hamburg auch bei schwierigen Wasserverhältnissen aufrechtzuerhalten. Nebenbei sollte, während des Kalten Krieges, durch den Elbe-Seiten-Kanal ein Zugang zum Mittellandkanal auf dem Territorium der Bundesrepublik zu jeder Zeit gewährleistet werden. Um den Höhenunterschied von insgesamt 61m vom Staubereich der Elbe bis Wolfsburg auszugleichen, wurde u.a. eine Schachtschleuse mit einer Fallhöhe von 23m gebaut. Im Jahr 2004 wird die Schleuse Uelzen, mit einer zweiten, größeren Schleusenkammer ausgebaut. Heute bieten die Kanalböschungen mit ihren Gehölzen und Vegetation vielen wildlebenden Tieren neue Lebensmöglichkeiten und bereichern mit ihren Blüten und Früchten die Landschaft am „Heide-Suez“.
Auf Ihrer Tour lernen Sie jedoch nicht nur den „Heide-Suez“ kennen, sondern ebenso ruhige, idyllische Mischwälder, die Heideflächen von Bad Bodenteich; Moor sowie Wiesen und Felder. Rechts und Links des Kanals locken Sehenswürdigkeiten sowie zahlreiche Heidedörfer mit schönen, alten Bauernhäusern, Wassermühlen, Kirchen oder Landgasthäusern, in denen typische "Heidjer" - Spezialitäten wie Schnuckenbraten, Spargel mit Schinken, Heidekartoffeln oder Buchweizentorte auf Sie warten.
Besuchen Sie zu Beginn Ihrer Radtour den Hundertwasser-Bahnhof Uelzen, einen der schönsten Bahnhöfe der Welt, die Schiffsschleuse Uelzen sowie die Bad Bodenteicher Heideflächen „Schwarzer Berg“ und „Muna“, die sich am Fuße der Wierener Berge erstrecken.
Das Kneipp Heilbad Bad Bodenteich und sein Seepark mit großzügigen Liege- und Spielwiese und seiner über 8 ha großen Wasserfläche, auf der Sie Boot fahren und Angeln können laden zum Verweilen Entspannen und Erleben ein. Seit Herbst diesen Jahres ist mit „Cross-Golf“, Golfen für jedermann eine neue Attraktion geschaffen worden.
Sehenswert ist in jedem Fall die Burg Bodenteich, die um 1250 als Wasserburg der Ritter von Bodendike errichtet wurde. Besucher finden hier im Burgturm eine Ausstellung zur Waffen- und Wehrtechnik, ein „Burgmuseum“ im alten Amtshaus und seit November 2005 das rekonstruierte Brauhaus, das als Spiel- und Aktionszentrum genutzt wird.
Lernen Sie außerdem bei einem Kurs im Bogenschießen zu treffen wie Robin Hood, oder lernen Sie auf dem „Vierhundert-Wasser-Barfußpfad“ die Reisestrapazen der Schuhlosen im Mittelalter kennen.
Im weiteren Verlauf Ihrer Radreise „erfahren“ Sie Naturschönheiten, den ursprünglichen Charakter der Heidedörfer und ihre einmaligen Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise das „Museum im Dorf“ im Rundlingsdorf Lüben oder das Otter-Zentrum Hankensbüttel, ein in Europa einmaliges Naturerlebniszentrum mit naturnahen Tiergehegen mit Fischotter, Dachs, Hermelin, Steinmarder, Iltis und Baummarder kennen.
Nicht entgehen lassen sollten Sie sich das ehemalige Zisterzienser Nonnenkloster Isenhagen (Hankensbüttel) aus dem Jahre 1346, das einmalige Kunstwerke der Südost-Heide birgt und das Klosterhofmuseum Isenhagen, das einzige erhaltene mittelalterliche Wirtschaftsgebäude des Klosters mit seiner Ausstellung über die klösterliche Wirtschaftsgeschichte und einem wunderschönen klösterlichen Kräutergarten.
Weiter geht es nach Wahrenholz vorbei an der berühmten Heidefläche „Heiliger Hain“ und an der Wahrenholzer Mühle an der Ise. Zum Abschluss Ihrer Tour besuchen Sie in Gifhorn das bekannte Internationale Mühlenfreilichtmuseum, das derzeit 13 Originalmühlen und eine 800 qm große Ausstellungshalle mit etwa 40 Wind- und Wassermühlenmodellen aus aller Welt beherbergt.