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Kapellen & Kirchen

St. Michaelis in Müssingen

Die etwas versteckt am nördlichen Ortstand liegende, aus dem 14. Jahrhundert stammende St. Michaelis in MüssingenFeldsteinkapelle  St. Michaelis in Müssingen zählt zu den bedeutendsten noch erhaltenen mittelalterlichen Bauwerken in der Heide-Region Uelzen.

Die weitestgehend im Originalzustand erhaltene Feldsteinkapelle in Müssingen besteht aus einem rechteckigen Saalbau mit einem halbkreisförmigen Ostabschluß. Sie wurde im 14. Jahrhundert fast ausschließlich aus Feldsteinmauerwerk errichtet. Ausnahmen bilden ein im 19. Jahrhundert mit einem Backsteinrahmen vergrößertes Fenster und der am Westende des Dachfirst mit Schiefernplatten gedeckte Dachreiter. Die Kapelle ist ein länglicher Bau mit rundem Chorabschluss und Glocke im Dachreiter. Mittelpunkt des schlicht gestalteten Sakralraumes ist der steinerne Altarsockel, über dem eine kleine neugotische Kanzel steht. Auf dem gemauerten Altartisch steht ein dezenter Altaraufsatz, der beinahe bis zur Holzbalkendecke der Kapelle reicht.

In einer Region, in der es kein anstehendes Gestein, aber reichlich Findlinge gab, wurden diese bereits seit der Steinzeit zu Bauwerken verarbeitet (zunächst zu Großsteingräbern). Im Mittelalter entwickelte man Wege, die kleineren Findlinge mithilfe von großen Mengen Kalkmörtel zum Mauerbau zu verwenden. Die Steine wurden als Geröll, gemischt mit Kies und Sand, vor den Gletschern der Saale-Eiszeit aus den Bergen Skandinaviens bis nach Norddeutschland geschoben.

Die “St. Michaelis-Kapelle” in Müssingen gehört heute zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde „St. Michaelis-Kirchengemeinde Schnega und Kapellen“ in Schnega. Müssingen selbst ist ein Ortsteil der Gemeinde Soltendieck, in der Samtgemeinde Aue, im Landkreis Uelzen.

Bis 1945 gehörte die Kapelle zu Lagendorf in Sachsen-Anhalt.

St. Bartholomäus Lüder

St. Bartholomäus Lüder

Die St.-Bartholomäus Kirche in Lüder wurde  im Jahr 1373 errichtet und fungierte als Wallfahrtskirche.

Die St.-Bartholomäus Kirche hat ihren Ursprung im Mittelalter und ist um 1373 vom Kloster Isenhagen gebaut worden, das zu damaliger Zeit das Zehntrecht besass. 

Die aus der Gründungsurkunde von 1373 angegebene Bauform der Kirche ist bis heute nahezu erhalten geblieben: 60 Fuß lang (18 Meter), 30 Fuß breit (9 Meter) bund 20 Fuß hoch(6 Meter) und ca 80 cm diche Mauern. Der Turm in seiner heutigen Form ist vermutlich im 17. Jahrhundert aus einem ehemaligen Wehrturm entstanden.

Der in der Kirche  befindliche Flügelaltar stammt aus dem späten 16. Jahrhundert (ein Renaissance-Altar). Er wurde zwischenzeitlich Mitte des 19. Jahrhunderts durch einen “modernen” Nazarener-Altar ersetzt. Um 1960 wurde der ursprüngliche Altar restauriert und wieder an seinen Platz gesetzt; der Nazarener-Altar befindet sich heute neben der Kanzel. 

Bis kurz vor der Reformation (ca. 1500) ist die Kirche eine Wallfahrtskirche gewesen, dessen Einzugsgebiet bis in die Provinz Brandenburg ging. Nach der Reformation fanden in ihr der jährliche Bartholomäus-Gottesdienst und alle 4 Wochen eine Katechismusvorlesung statt. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche sehr baufällig und drohte sogar einzustürzen. Durch die Kirchenvorratskollekten des Fürstentums Lüneburg und der Grafschaft Hoya begannen erste Restaurierungen. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Kirche weitestgehend verschont. Spuren des Dreißigjährigen Krieges lassen sich allerdings in der Kirche noch erkennen.

Zwischen 1881 und 1987 erhielt die Kirche eine Orgel, einen privat gespendeten Taufstein, eine Kirchturmuhr, neue Kirchenfenster und eine durch Konfirmanden gespendete Bartholomäusfigur.

St. Petri Kirche in Bad Bodenteich

St. Petri Kirche in Bad Bodenteich

Die ursprüngliche Pfarrkirche St. Petri wurde erstmalig als " ecclesia in bodendike" 1323 urkundlich erwähnt. Bis dahin hatte das Rittergeschlecht derer “von Bodendik” auf Burg Bodenteich das Kirchenpatronat inne, danach die jeweiligen Besitzer der Burg. In 1531 kam der erste evangelische Pastor nach Bodenteich.

Die Kirche, besonders ihr hölzerner Glockenturm, wurde im Laufe Ihrer Geschichte  mehrfach durch Brände beschädigt oder völlig zerstört. 1373 im Lüneburger Erbfolgekrieg, 1519 in der Hildesheimer Stiftsfehde, 1640 im Dreißigjährigen Krieg und 1808 beim großen Bodenteicher Brand. 1817 wurde wieder ein hölzerner Glockenturm errichtet. In den Jahren von  1833-1836 ist sie dann als klassizistische Saalkirche in Ziegelbauweise mit Sandsteinbauteilen und einem Sockel aus behauenen Feldsteinen wieder aufgebaut worden.  

Im Jahr 1894 entstand das heutige Wahrzeichen des Fleckens. Sie ist 20 m lang und 18 m breit; die Seitenwände sind ca. 9 m hoch und die Giebelwände sind ca. 17 m hoch. Der auffällige Glockenturm mit seiner Turmzwiebel misst an den Fundamenten 8 Meter und erreicht eine Höhe von 52 Metern. Er wurde vom Architekten Werner Söchtig aus Hildesheim entworfen. Typisch klassizistisch sind die rundbogigen Fenster, das kassetierte Tonnengewölbe, die 22 Holzsäulen mit dorischen Kapitellen unter Emporen und Decken, die beiden Sandsteinsäulen mit ionischen Kapitellen im Chorfenster und die vier Holzsäulen mit korinthischen Kapitellen an der Altarwand, sowie die Sandsteinpfeiler und -halbpfeiler im Ost- und Westteil der Kirche. Sie war mit ihren schmalen langen Bänken für 960 Besucher ausgelegt.

Die Einweihung der heutigen St. Petri Kirche fand am 06.11.1836 statt.

Die Kirche bietet heute 600 Besuchern Platz. Sehenswert ist ihr Inneres, welches die Form einer dreischiffigen Hallenkirche hat. Es befinden sich 2 Kanzeln in ihr; die untere Kanzel, die den Prediger näher an die Gemeinde rückt und die obere Kanzel ("hoher Chor"), die zu besonderen Festtagen benutzt wird. Weitere Blickfänge sind die Orgelempore mit ihrem unter Denkmalschutz stehendem Gehäuse, der Taufstein mit seinen 4 Bibelinschriften, die Glasmalereien und die Ausmalung des Kircheninneren.

Seit 2015 wird die  St.Petri Kirche als "Radwegekirche" geführt. Es befindet sich eine Rastmöglichkeit für Fahrrad-Reisende direkt an der Kirche. Außerdem gibt es natürlich für alle interessierten Besucher Informationen zum Gebäude.
Besucher können die Kirche jeden Tag von 10 - 15 Uhr besichtigen. An der Nordseite verfügt die St.-Petri Kirche über einen behindertengerechten Zugang.